Wenn die Supply Chain komplex wird: Ein Blick auf das Portfolio Management
16. Juli 2022
In der heutigen Folge des "Supply Chain College" dreht sich alles um das Thema Portfolio Management und wie Unternehmen die Komplexität ihrer Lieferketten bewältigen können. Martin Hendel gibt uns einen Einblick in ein fortgeschrittenes Tool, das bei Carlsberg global entwickelt und erfolgreich eingesetzt wurde. Mit diesem Tool können Unternehmen den kommerziellen Wert ihrer Produkte bewerten und gleichzeitig die damit verbundene Supply Chain Komplexität analysieren. Lasst uns nun einen Blick auf das vorgestellte Modell werfen.
Kommerzieller Wert und Komplexitätsniveau:
Das vorgestellte Modell besteht aus zwei Achsen: dem kommerziellen Wert und dem Komplexitätsniveau. Auf der kommerziellen Wertachse werden Wachstumswerte, kundenrelevante Themen und die Passung zum Unternehmensstrategie berücksichtigt. Die Komplexitätsniveauachse befasst sich mit drei großen Bausteinen: Abfüllung und Verpackung, Produktionsprozess und End-to-End-Parameter wie Rohmaterialbeschaffung und Logistikthemen.
Bewertung der Produkte:
Das Modell teilt die Produkte in statische und dynamische Werte ein. Statische Werte bleiben unverändert, solange das Portfolio und die Lieferkettenstruktur nicht grundlegend verändert werden. Dynamische Werte hingegen werden durch Formeln berechnet und können sich basierend auf Verkaufszahlen und Marktentwicklung verändern.
Anwendung des Modells:
Das vorgestellte Modell wurde erfolgreich bei Carlsberg in verschiedenen Ländern angewendet. Es dient als Leitfaden für Diskussionen im Management-Team und hilft dabei, Entscheidungen zu treffen, welche Produkte im Portfolio überarbeitet oder optimiert werden sollten. Ziel ist es, das Wachstum zu fördern, Komplexität zu reduzieren oder Produkte aus dem Portfolio auszuscheiden.
Grafische Darstellung und Anpassung:
Um das Modell anschaulich darzustellen, empfiehlt Martin Hendel die Verwendung einer grafischen Darstellung. Die Gewichtung der Kriterien kann in einer funktionsübergreifenden Diskussion im Unternehmen festgelegt werden. Es ist jedoch wichtig, diese Gewichtung nicht permanent zu ändern, da dies zu unterschiedlichen Ergebnissen führen kann.
Beispiele und Anwendungsfälle:
Im Laufe der Folge gibt Martin Hendel verschiedene Beispiele, wie das Modell angewendet werden kann. Von der Geschwindigkeit der Abfüllung und Verpackung bis hin zu speziellen Produktionsprozessen werden verschiedene Kriterien betrachtet, um die Komplexität und den kommerziellen Wert der Produkte zu bewerten. Es wird betont, dass die genaue Abstufung der Kriterien individuell auf das Unternehmen und die Lieferkette angepasst werden sollte.
Fazit:
Das vorgestellte Modell des Portfolio Managements bietet Unternehmen eine Methode, um den kommerziellen Wert ihrer Produkte zu bewerten und die damit verbundene Supply Chain Komplexität zu analysieren. Indem Unternehmen ihre Produkte anhand dieses Modells überprüfen, können sie fundierte Entscheidungen treffen, um Wachstum zu fördern und Komplexität zu reduzieren. Es ist wichtig, das Modell kontinuierlich weiterzuentwickeln und an individuelle Unternehmensbedürfnisse anzupassen.
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