Warum Produkt Portfolio Management mehr ist als Produkte streichen – und wie es wirklich gelingt

30. Mai 2025

Strategisches Produktmanagement: So optimierst du dein Portfolio und reduzierst Komplexität in der Supply Chain


Heute tauchen wir gemeinsam in das strategische Produktmanagement ein, einen Bereich, der weit mehr als nur ein Fachthema für Supply Chain Manager ist. Vertrieb, Marketing, Finance und Controlling: Alle profitieren davon, wenn wir das Portfolio unserer Produkte nicht nur einfach “managen”, sondern gezielt und strategisch steuern.


Der Dreiklang aus Strategie, Struktur und Pragmatismus

Du weißt, ich halte wenig von Hochglanztheorien ohne Praxisbezug. Also: Lasst uns gleich auf den Punkt kommen! Ausgangspunkt ist immer die Verbindung deiner Supply Chain Strategie mit der Unternehmensstrategie. Willst du Product Leader sein, auf Effizienz setzen oder die Nähe zum Kunden in den Vordergrund stellen? Daraus ergibt sich, wie du deine Supply Chain ausrichtest. Merke dir das goldene Dreieck: Service – Kosten – Kapital. Ohne klare strategische Leitplanken verzettelst du dich gern mal in zu vielen Baustellen.


Vier Typen von Supply Chains – und warum du dich entscheiden solltest

Viele Unternehmen wollen alles zugleich: effizient, agil, resilient und reaktiv. Mein Rat: Entscheide dich! Es funktioniert nicht, alle Arten gleichzeitig zu bedienen. Fokussiere dich, dann kannst du deine Teams, Prozesse und Systeme scharf ausrichten. Wenn du z. B. maximale Kosteneffizienz willst, solltest du auch dein Portfolio möglichst schlank halten – Komplexität ist hier dein größter Feind.


Drei Schritte zum erfolgreichen Produktportfolio-Management

Ich möchte dir eine pragmatische Trilogie an die Hand geben:

1. Portfoliorationalisierung: Schneide dein Produktportfolio regelmäßig zurück. Gib neuen Produkten die Chance, zu wachsen, aber verabschiede dich genauso konsequent von denen, die es nicht schaffen. Das ist wie beim Pflanzen: Nur wenn du zurückschneidest, kann das Gesunde/Neue wachsen.

2. Portfolio-Management: Hier brauchst du verlässliche Tools und eine klare, cross-funktionale Zusammenarbeit – Zahlen, Daten und Fakten entscheidest du nicht nur im Silo Supply Chain, sondern im Zusammenspiel mit Vertrieb, Marketing und Co. Ohne ein fähiges System (am Anfang reicht notfalls auch Excel), wird es nicht funktionieren. Und: Change Management ist hier keine Option, sondern Pflicht. Bereite dich auf Widerstände vor!

3. Smart Complexity: Wenn die Basis steht, wird es spannend! Frage dich und dein Team, wo du “smarte” Vereinfachungen findest, ohne echte Vielfalt für den Kunden zu verlieren. Nutze große Workshops, lauf mit offenen Augen durchs Lager, analysiere alle Verpackungen, Rohstoffe, Produktionsprozesse. Du wirst garantiert viele “historisch gewachsene” Komplexitäten entdecken, die keiner mehr begründen kann - oder Harmonisierung/Optimierung bedarf.


8 Hebel für smarte Komplexitätsreduktion

Ein kleiner Crashkurs anhand meiner Erfahrung:

• Harmonisierung von Anlagen und Prozessen für mehr Effizienz

• Vereinheitlichung von Verpackungen und Rohmaterialien (Skaleneffekte!)

• Lieferantenbündelung und gezieltes Sourcing

• Produktion & Logistik strategisch abgestimmt (Core-Satellite-Fabrikmodell)

• Strukturierte S&OP-Prozesse schaffen und Portfolio-Management integrieren

• Aufwand bei Stammdaten und Order Management und andere Admin-Aufgabe senken

• Reduziere die Zahl der einzigartigen Komponenten/Materialien

• Denke die Kundenseite immer mit – Fokus auf echte Nachfrage, nicht auf “Katalogfüller”!


Die Praxis lügt nie: Warum Portfolio-Projekte oft scheitern

Laut einer BCG-Umfrage ist die Quote gescheiterter Komplexitätsprojekte erschreckend hoch: 86%! Hauptgründe sind fehlender Mut, Silodenken, mangelnde faktenbasierte Zusammenarbeit und zu wenig Top-Down-Commitment. Deshalb mein Rat: Nur mit Rückendeckung aus dem Vorstand und einer klaren Zielsetzung (“Bis Jahresende X% raus, Umsatz trotzdem halten!”) bekommst du das wirklich nachhaltig umgesetzt.


Mein Tipp für deine “Pain-Analyse”

Bewerte deine Produkte ehrlich anhand von Komplexitätstreibern (z. B. Stücklisten, Anzahl Lieferanten, Verpackungsvarianten, spezialisierte Rohmaterialien). Baue daraus ein eigenes Modell und segmentiere deine Artikel: Was bleibt, wo lohnt sich Investition, was muss raus? Sei radikal und pragmatisch zugleich.


Portfoliomanagement ist ein Teamspiel

Entscheidend ist immer: Cross-funktionale Zusammenarbeit ist das Rückgrat jeder erfolgreichen Portfoliosteuerung. Nutze regelmäßig S&OP-Meetings, bringe alle Entscheider an einen Tisch. Mit einer gepflegten Datenbank, klaren Kriterien für Neuprodukte und klares Outflow-Management bleibt dein Portfolio aktuell und leistungsfähig.


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