Wertschöpfung und Einsparpotenziale in der Supply Chain: Vier Hebel für Unternehmenserfolg
14. Mai 2025
Wie können wir als Supply Chain-Profis nicht nur sparen, sondern echten Mehrwert generieren? Ich möchte dir einen Einblick geben, wie man in der Praxis an die Wertschöpfung in der Lieferkette herangehen kann und welche Strukturen dabei besonders helfen können.
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Vier zentrale Hebel für Wertschöpfung
Um dir eine Orientierung im Potenzialdschungel zu geben, stelle ich dir vier große Themenfelder vor, die jeder Supply Chain-Verantwortliche im Auge behalten sollte:
1. Umsatzsteigerung
2. Effizienzsteigerung & Margenverbesserung
3. Effektive Nutzung von Assets
4. Fähigkeiten & externe Einflüsse
Lass uns gemeinsam diese Quadranten durchdeklinieren. Es geht nicht nur um graue Theorie, sondern vor allem um Praxisnähe und einen kritischen, manchmal auch spielerischen Blick auf dein Tagesgeschäft.
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1. Umsatzsteigerung – Menge mal Preis
Wo liegen eigentlich die Umsatzpotenziale? Am einfachsten ist es: Umsatz = Menge mal Preis.
• Preisseite: Hier helfen dynamische Preisgestaltung, gezielte Rabattaktionen oder KI-gestützte Pricing-Tools, um Margen zu optimieren.
• Mengenseite: Kannst du neue Kundensegmente adressieren? Oder deine Produktionskapazitäten besser ausnutzen, z.B. durch Outsourcing oder das Angebot von Produktionsservices für Dritte?
Persönlich finde ich solche Ansätze spannend, aber sie müssen zur Strategie passen – sonst laufen sie schnell ins Leere oder lenken vom Kerngeschäft ab.
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2. Effizienz steigern & Kosten reduzieren
Hier spielt die Musik!
• Vertriebs- und Verwaltungskosten: Setzt du bereits Automatisierung und fortgeschrittene Planungstools ein? Verlass dich nicht zu lange auf Excel – Advanced Planning Systems und KI bieten viel Potenzial.
• Herstellkosten: Bündelungseffekte beim Einkauf, bessere Footprint-Analysen, Make-or-Buy-Entscheidungen und das gezielte Management der Produktionskomplexität sind hier zentrale Stellschrauben.
• Verpackungsoptimierung: Prüfe regelmäßig, wo „Luft“ in deinen Verpackungen steckt – sowohl im übertragenen als auch im ganz praktischen Sinn. Mehr Produkte auf einer Palette, weniger Zwischenverpackungen, einfache Umkartons – all das spart bares Geld.
Ein kleiner Tipp aus meiner Praxiserfahrung: Oft haben diejenigen, die jeden Tag an der Linie stehen oder die Produkte „berühren“, die besten Ideen für kleine, aber wirkungsvolle Verbesserungen!
Vergiss nicht das Thema Steuern und Zoll als Hebel, und hole dir das zurück, was dir zusteht, zum Beispiel bei der Vernichtung nicht abgesetzter Ware.
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3. Effektivität bei Anlage und Beständen
Hier geht es um die berühmte „Asset Efficiency“:
• Bestände: VMI (Vendor Managed Inventory), gemeinsame Planung mit Kunden oder Lieferanten, smarte Zentrallager vs. dezentrale Lagerkonzepte – all das kann die Effizienz deutlich steigern.
• Produktionsanlagen: Schichtmodelle, Losgrößen-Optimierung und Fertigungsroutinen müssen sauber abgestimmt sein – immer die Gesamtkosten im Blick!
• Zahlungsflüsse: Wie sieht es mit Zahlungszielen aus? Spielt nicht nur im Einkauf eine Rolle, sondern auch beim Debitorenmanagement. Das Netzwerk-Kapital beeinflusst deinen Cashflow massiv.
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4. Fähigkeiten und externe Einflüsse
Hier wird’s ein bisschen bunter:
• Befähige deine Leute, investiere in Systems, Prozesse und modernes Know-How. Wie fit ist das Team im Lean Management, in der Projektsteuerung, im Umgang mit digitalen Zwillingen?
• Resilienz: Du kannst Bestände aufbauen, aber noch besser ist es, die ganze Stückliste resilient zu gestalten – zum Beispiel mit Dual-Sourcing oder alternativen Rezepturen.
• Portfolio-Management: Entschlacke regelmäßig das Produktportfolio, baue Modularität auf und investiere gezielt in Anlagen, die mit Komplexität umgehen können.
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Wie finde ich die besten Ideen?
Eine Methoden kann sein, breit in die Organisation reinzufragen – vom einfachen Fragebogen an verschiedene Teams über Stakeholder-Interviews bis hin zu Datenanalysen und Ideensammlungen im Workshop-Format. Die besten Ergebnisse entstehen oft, wenn mehrere Perspektiven zusammenkommen und aus den gesammelten Rohideen Cluster gebildet werden. Anschließend wird priorisiert, Business Cases gerechnet, Roadmaps geschrieben – und dann zählt nur noch die Umsetzung!
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Fazit
Wertschöpfung ist kein Zufallsprodukt. Es braucht Struktur, das richtige Team – und manchmal auch externe Hilfe. Trau dich, deine Herausforderungen mit anderen zu teilen – sei es mit mir, mit Beratern oder Kollegen. Am Ende profitiert nicht nur dein Unternehmen, sondern auch das gesamte Ökosystem.
Nic Bosshard: https://www.linkedin.com/in/nicbosshard/
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