Warum ein einheitlicher Forecast im Unternehmen nicht effektiv ist (one number forecast)

6. September 2023

Die Herausforderungen des One-Number-Forecast in der Supply Chain

Beim One-Number-Forecast geht es darum, eine einzige Zahl in alle Richtungen des Unternehmens zu kommunizieren - sowohl in Bezug auf Einkauf oder Produktion als auch Richtung Finanzabteilung für die Finanzplanung (Budgets, Estimates). Doch ist dieser Ansatz wirklich richtig?

In der Absatzplanung, genauer gesagt im Sales Forecasting, ist der "Unconstrained Forecast" von großer Bedeutung. Diese Zahl repräsentiert das maximale, uneingeschränkte Verkaufspotenzial und zeigt, wie viel ein Unternehmen theoretisch verkaufen könnte, ohne dabei auf Hindernisse oder Engpässe wie beispielsweise zu geringen Beständen oder Kapazitätsengpässe zu stoßen. Es ist wichtig, dass diese Zahl nicht manipuliert wird und eine realistische Basis für das Supply Planning darstellt.

Im Supply Planning werden die Einschränkungen berücksichtigt, wie etwa begrenzte Lagerbestände oder Kapazitäten. Hier kann es in bestimmten Fällen erforderlich sein, den Verkaufs-Forecast entsprechend anzupassen.

Zusätzlich können sich im Markt Chancen ergeben, beispielsweise durch neue Kunden oder Verkaufsförderungsmaßnahmen. Hier kann es sinnvoll sein, diese Opportunitäten in den Forecast einzubeziehen. Dabei ist es wichtig, die Wahrscheinlichkeit des Eintretens zu bewerten.

Der Konsensus-Forecast spielt eine wichtige Rolle im integrierten Business Planning-Prozess (oder Sales & Operations Planning). Dieser abgestimmte Forecast über alle Unternehmensfunktionen hinweg wird oft in finanziellen Einheiten, wie Euro oder Dollar, ausgedrückt.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Unconstrained Forecast hauptsächlich für die Steuerung der Supply Chain relevant ist, während der Konsensus-Forecast für Finanzplanung von großer Bedeutung ist. Die Anpassung und Granularität dieser Zahlen unterscheiden sich je nach Bereich und Anwendung.

Abschließend möchte ich betonen, dass es keine allgemeingültige Lösung für den One-Number-Forecast gibt. Jedes Unternehmen muss die individuellen Anforderungen, Einschränkungen und Ziele berücksichtigen und die Forecasting-Methoden entsprechend anpassen. Eine offene und regelmäßige Kommunikation zwischen den verschiedenen Abteilungen und eine enge Zusammenarbeit sind der Schlüssel zum Erfolg.

WICHTIG: One-Number-Forecast ist eher ein Mindest als das Ziel die gleiche Zahl in allen Geschäftsbereichen zu verwenden!


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