Best Practices und Fallstricke bei der Einführung von Supply Chain Planungs-Systemen
14. November 2024
In dieser Episode spricht unser Host Martin Hendel über seine umfangreichen Erfahrungen bei der Implementierung von Advanced Planning Systemen (APS). Diesmal als Solo-Folge, gibt Martin uns wertvolle Einblicke und teilt wichtige Lessons Learned, die er über die Jahre bei verschiedenen Projekten gesammelt hat. Wenn ihr auf der Suche nach praxisnahen Tipps und einer Vielzahl an Anregungen seid, dann lest weiter!
Warum mit Demand Planning starten?
Martin startet den Podcast mit einer grundlegenden Frage: Warum beginnen viele Unternehmen ihre Reise der Planungssysteme mit dem Demand Planning? Der Hauptgrund dafür ist, dass das Absatzsignal als primärer Input in die Lieferkette dient. Zudem ist die Implementierung von Demand Planning Systemen oft weniger komplex als bei Supply Planning Systemen. Weniger Stakeholder, weniger Systemschnittstellen, und eine überschaubare Anzahl an Datenquellen machen den Einstieg leichter.
Die Komplexität des Supply Planning
Im Gegensatz dazu sind Supply Planning Systeme wahre Monster. Sie beinhalten viele verschiedene Module und berücksichtigen zahlreiche Aspekte wie Lagerhaltung, Nachschubplanung, Produktionsplanung und vieles mehr. Hier sieht Martin, dass die Implementierung deutlich aufwändiger ist und mehr Ressourcen benötigt. Auch nach dem Go-Live erfordern diese Systeme oft mehr Nachbesserung und kontinuierliche Verbesserungen.
Stammdatenqualität und Verantwortlichkeiten
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der zentralen Rolle der Stammdaten. Für moderne Systeme ist die Qualität der Stammdaten entscheidend. Aber ebenso wichtig ist, wer die Hoheit über diese Daten hat. Wer pflegt die Bestellvorlaufzeiten, Stücklisten und Arbeitspläne? Hier betont Martin, dass klare Verantwortlichkeiten und eine realistische Datenpflege entscheidend sind.
Planungsebenen und Komplexität
Ein Fehler, den viele Unternehmen machen, ist die Planung auf zu tiefen Ebenen. Müssen wirklich alle Einzelkunden in der Absatzplanung einbezogen werden oder reicht es, auf Vertriebskanal-Ebene zu planen? Martin rät, die Komplexität von Anfang an möglichst gering zu halten, um das System nicht unnötig zu verkomplizieren.
Mismatch zwischen ERP und Planungssystem
Martin betont auch die Bedeutung des Alignments zwischen ERP-System und Planungssystem. Eine ständige Abstimmung ist notwendig, um sicherzustellen, dass die Planungsergebnisse in beiden Systemen konsistent sind. Die Häufigkeit des Datenaustauschs und die Auswahl der richtigen Datensätze sind hier zentrale Herausforderungen.
Benötigt man diese Abstimmung zwischen den System überhaupt? Wenn ja auf welchem Detailgrad und in welcher Häufigkeit?
Versteht ihr den Unterschied zwischen zeitreihenbasierter und auftragsbasierter Planung?
Realistische Erwartungen und Team-Gesundheit
Ein Schlussgedanke, den Martin mit uns teilt, ist die Notwendigkeit realistischer Zeitpläne und Erwartungen. Versprecht nicht zu viel zu früh und achtet auf die Gesundheit und Motivation der Teams. Die Implementierung solcher Systeme kann sehr intensiv sein und viel von den Mitarbeitenden abverlangen.
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